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Projekt „HyNetherlands“ – neuer Wasserstoff-Hub für die Region und Europa

07. Dezember 2021

Mit „HyNetherlands“ bringt die ENGIE-Gruppe die europäische Energiewende voran. Im Rahmen des Kooperationsprojekts entsteht ein Wasserstoff-Hub im Nordosten der Niederlande. Ab 2025 sollen dort mittels Elektrolyse-Verfahren große Mengen grünen Wasserstoffs für die Region und europaweit hergestellt werden. Projektpartner ist der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie.

Projektüberblick zum Wasserstoff-Hub

„HyNetherlands“ ist ein Meilenstein für eine starke, unabhängige europäische Wasserstoffwirtschaft. Im Rahmen des Projekts baut die ENGIE-Gruppe nachhaltige Strukturen und Prozesse zur Energieproduktion sowie für die Verteilung und Speicherung von grünem Wasserstoff auf. Gasunie ist für die Transportinfrastruktur zuständig, für die der Netzbetreiber unter anderem ehemalige Erdgaspipelines einsetzt.

Kernbestandteil des Projekts ist die Realisierung einer Elektrolyseanlage mit einer Produktionskapazität von circa 11.800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Bei „HyNetherlands“ handelt es sich somit um eines der größten Wasserstoffanlagenprojekte in Europa. Für die Realisierung der Elektrolyseanlage nutzt ENGIE einen ihrer bestehenden Kraftwerksstandorte samt existierender Infrastruktur. Dieses effiziente Vorgehen spart erhebliche Investitionskosten, beispielsweise durch den bereits vorhandenen Netzanschluss, den Zugriff auf eine bestehende Wasseraufbereitung und ein existierendes Kühlwassersystem.

 

Exzellente Standortbedingungen für den neuen Wasserstoff-Hub

Der Wasserstoff-Hub entsteht in der Region Groningen rund um den Seehafen Eemshaven. Als Wirtschaftsstandort bietet das industriell geprägte Gebiet ideale Voraussetzungen. Die unmittelbare Nähe zu Deutschland und die breit ausgebaute Windkraft machen Eemshaven zu einem künftigen Knotenpunkt für grüne Energie. Sogar in geologischer Hinsicht ist die Region ideal. Sie verfügt über große Salzkavernen, die sich künftig als Wasserstoff-Speicher nutzen lassen. Nicht zuletzt sorgen die umliegenden Hafenregionen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen neben Emshaven für eine hervorragende logistische Anbindung an den Schiffsverkehr.

 

Drei Bauphasen für schrittweise mehr Leistung

Um die Produktions- und Transportkapazitäten für die Zukunft zu sichern, wurde „HyNetherlands“ in drei Bauphasen unterteilt. Das schrittweise Vorgehen ermöglicht es, die Erfahrung aus den jeweils vorangegangenen Bauphasen in die Projektsteuerung einfließen zu lassen. Weiterhin ist es in den kommenden Jahren möglich, flexibel auf den realen Wasserstoffbedarf in Europa zu reagieren.

  1. Im ersten Schritt soll ein Elektrolyseur mit etwa 100 Megawatt Leistung entstehen.
  2. In der zweiten Bauphase (bis zum Jahr 2025) soll die Elektrolyseleistung auf 750 Megawatt steigen.
  3. Bis Ende der 2030er soll die Elektrolyseleistung je nach realem Bedarf auf nahezu ein Gigawatt wachsen.
     

 

Grüner Wasserstoff für die Niederlande und Europa

Die Wasserstoffproduktion soll zunächst die niederländische Industrie und den Verkehrssektor bedienen. Allein rund um Emshaven besteht ein hoher Bedarf an grünem Wasserstoff, der bislang überwiegend aus Erdgas gewonnen wurde. Weiterhin ist der Export in andere europäische Länder angedacht – insbesondere nach Deutschland. Diesbezüglich kommt ein weiterer Standortvorteil ins Spiel: die unmittelbare Nähe zur deutschen Grenze sowie die bereits bestehenden Gasverbindungsnetze zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik. „HyNetherlands“ wird künftig eine wichtige Rolle bei der deutschen Wasserstoffversorgung spielen. Ein weiterer Hauptabnehmer ist Belgien.

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Unser Experte

Jürgen Fryges
Jürgen Fryges ist Dipl-Kfm. (RWTH Aachen) mit Zusatzfächern Energie- und Verfahrenstechnik. Er ist seit rund 22 Jahren für die ENGIE-Gruppe tätig, u.a. in Funktionen als Head of Project Finance bei SUEZ Tractebel in Belgien und CFO bei ENGIE Italia. Als Senior Business Development / M&A Manager bei ENGIE Thermal Europe begleitet er derzeit die Entwicklung von H2-Projekten innerhalb der ENGIE-Gruppe und vertritt das Unternehmen in der H2 Global Stiftung, die für Deutschland einerseits den Anlauf der Importe von Wasserstoff(-derivaten) außerhalb Europas darstellen und andererseits eine Marktplattform für diese Produkte bereitstellen soll.

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