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ENGIE Deutschland Zero Carbon-Magazin: Nachhaltigkeit in Rechenzentren – wenn Nachholbedarf auf zeitgemäße Lösungen trifft - Rechenzentrum mit Wiese

Nachhaltigkeit in Rechenzentren – wenn Nachholbedarf auf zeitgemäße Lösungen trifft

27. November 2024

Die Themen Energie und Ressourceneffizienz stehen bei vielen IT-Dienstleistern hoch im Kurs. Kein Wunder, denn insbesondere die Betreiber von Rechenzentren stellt die Energiewende vor echte Herausforderungen. Es gibt jedoch auch gute Lösungen und gelungene Beispiele, wie sich Nachhaltigkeit in Rechenzentren in der Praxis umsetzen lässt. Dazu erfahren Sie in diesem Beitrag mehr.

 

Warum Nachhaltigkeit für Rechenzentren so wichtig ist

Nachhaltigkeit ist für Rechenzentren ein drängendes Thema. Schließlich bleiben nur noch sechs Jahre, bis viele Betreiber die Anforderungen des Pakts für klimaneutrale Rechenzentren (CNDCP) erfüllen wollen. Hierbei handelt es sich um eine Selbstregulierungsinitiative der IT-Branche. 25 Unternehmen und 17 Verbände aus ganz Europa haben sich dazu verpflichtet, ihre Rechenzentren bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Diesem Leitbild sind in den letzten Jahren viele weitere IT-Dienstleister gefolgt. Das Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um den Energieverbrauch zu senken und die Energieeffizienz zu steigern. Das ist in der IT-Branche dringend erforderlich. Denn aufgrund der rasanten Digitalisierung unserer Gesellschaft steigt der Bedarf an Rechenleistung stetig an. Laut der Studie „Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen – Update 2023“ des Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit im Auftrag der bitkom wuchsen die Kapazitäten der Rechenzentren in Deutschland zwischen 2010 und 2022 gemessen in IT-Anschlussleistung um über 90 Prozent. Der Energiebedarf erhöhte sich nach Angaben des Digitalverbands in der gleichen Zeit um 70 Prozent auf 17,9 Milliarden Kilowattstunden.

 

Nachhaltigkeit ist für Rechenzentren darüber hinaus aus einem anderen Grund wichtig.

Stichwort: Unabhängigkeit und Kostenkontrolle. Wie es in anderen energieintensiven Wirtschaftszweigen ebenso der Fall war, haben Rechenzentren durch die Energiekrise der vergangenen Jahre deutlich höhere Energiekosten zu tragen – wir erinnern uns beispielsweise an Nachhaltigkeit ist für Rechenzentren darüber hinaus aus einem anderen Grund wichtig. Stichwort: Unabhängigkeit und Kostenkontrolle. Wie es in anderen energieintensiven Wirtschaftszweigen ebenso der Fall war, haben Rechenzentren durch die Energiekrise der vergangenen Jahre deutlich höhere Energiekosten zu tragen – wir erinnern uns beispielsweise an das für die Energiemärkte turbulente Jahr 2022. Gefragt sind heute also Lösungen, mit denen sich die Betreiber unabhängig von volatilen Märkten machen und sich energietechnisch nicht nur nachhaltig, sondern ebenso stabil und unabhängig aufstellen.

 

Grüner soll es werden: Die Energiewende für Rechenzentren

Nach den Zielen des CNDCP müssen die Betreiber von Rechenzentren ihren Strombedarf bis zum kommenden Jahr (2025) zu 75 Prozent auf erneuerbare Energien beziehungsweise nachhaltige Energiekonzepte umstellen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit, um aktiv zu werden. Bis 2030 soll der Strombezug dann vollständig aus grünen Stromquellen erfolgen. Das Ziel lautet also Real Zero, woran in der IT-Branche kein Weg vorbeiführt! Diesen Fakt haben viele Betreiber von Rechenzentren auf dem Schirm – zumindest diejenigen, die sich an die Richtlinien des CNDCP halten. Zu erwähnen ist allerdings, dass die Betreiber im Sinne des europäischen Green Deal und entsprechend der Klimaziele der Bundesregierung sowieso langfristig klimaneutral arbeiten müssen.

Die Energiewende im IT-Sektor stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Schließlich muss der wachsende Bedarf und KI-bedingter Zubaudruck in der IT mit den Besonderheiten der erneuerbaren Energien in Einklang gebracht werden. Das ist speziell für IT-Unternehmen eine komplexe Aufgabe. Schließlich benötigen Serveranlagen immer Strom – und zwar viel. Hinzu kommt, dass viele innerstädtische Netze nicht auf diesen hohen Stromverbrauch ausgelegt sind. Deshalb müssen zusätzlich Lösungen für Speicherkonzepte her, um die Produktionszyklen der erneuerbaren Energien auszugleichen. Außerdem fehlt es vielerorts an nachhaltigen Lösungen zur Kühlung von Serveranlagen.

 

Nachhaltigkeit für Rechenzentren in der Praxis

Es bleibt nicht zuletzt eine Kostenfrage, bestehende Versorgungskonzepte umzustrukturieren. Laut Befragungen von Rechenzentrumsbetreibern im Rahmen der bereits erwähnten Studie des Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit im Auftrag der bitkom verfügen bereits mindestens 50 Prozent der Rechenzentren in Deutschland über Ökostromverträge. Allerdings gibt es offenbar noch eine andere Hälfte, bei der Handlungsbedarf besteht. Zudem benötigt gerade die IT-Branche, die so schnell in der Steigerung der Leistungsfähigkeit technischer Bauteile ist, flexibel skalierbare Versorgungskonzepte, um langfristig gut aufgestellt zu sein. Kann echte Nachhaltigkeit für ein Rechenzentrum also überhaupt gelingen? Und dies im Hinblick auf den CNDCP in so kurzer Zeit – ohne Kompensation durch Herkunftsnachweise und Zertifikate?

Tatsächlich ja! Es gibt heute viele sinnvolle und wirtschaftliche Konzepte, um Rechenzentren auf eine grüne Energieversorgung umzustellen. Wichtig dafür ist insbesondere eine holistische Betrachtung von Steuerung und Betrieb. Moderne Automatisierungslösungen sowie Building Information Modeling können ebenfalls einen wertvollen Beitrag leisten. Sie erfahren hierzu in unserem Magazinbeitrag „Holismus für klimaneutrale Datacenter“ mehr.

 

Energieversorgung für dataR – ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit in Rechenzentren

dataR ist ein Co-Location-Rechenzentrumsbetreiber mit Sitz in Rellingen bei Hamburg. Das Unternehmen baut dort momentan ein modernes Co-Location-Rechenzentrum. Die Themen grüner Strom sowie Nachhaltigkeit für Rechenzentren stehen bei dataR hoch im Kurs. Das IT-Unternehmen realisiert aktuell ein vielversprechendes Versorgungskonzept – gemeinsam mit uns. In enger Zusammenarbeit zwischen dataR und der Arbeitsgemeinschaft Kähler Bau und ENGIE Deutschland entsteht eines der energieeffizientesten Rechenzentren Deutschlands. Als Generalübernehmer übernehmen wir ab einer Grundplanung zusammen alle Leistungen: den Bau und die Technik am Bau.

Es wird nach der Verfügbarkeitsklasse „VK-3“ gemäß der Norm „DIN EN 50600“ sowie dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert. Bereits im Februar 2024 erfolgte der erste Spatenstich des Projekts.

 

 

„Rechenzentren in Europa stehen vor der herausfordernden Aufgabe, bis 2030 klimaneutral arbeiten zu sollen. Unser Projekt mit dataR zeigt, dass das klimaneutrale Rechenzentrum selbst bei komplexen Voraussetzungen für jede Rechenzentrumsgröße absolut möglich ist – und nimmt damit Vorzeigecharakter für die Branche ein.“ „Rechenzentren in Europa stehen vor der herausfordernden Aufgabe, bis 2030 klimaneutral arbeiten zu sollen. Unser Projekt mit dataR zeigt, dass das klimaneutrale Rechenzentrum selbst bei komplexen Voraussetzungen für jede Rechenzentrumsgröße absolut möglich ist – und nimmt damit Vorzeigecharakter für die Branche ein.“
 

Maximilian Busch, Leiter Sales & Engineering bei ENGIE Deutschland im Geschäftsbereich Building Technologies

 

 

Das neuen Versorgungskonzept im Überblick

Das Rechenzentrum mit einer Anschlussleistung von über sechs Megawatt (MW) wird allen Anforderungen an Betriebssicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit gerecht.

  • Wir realisieren eine redundante Notstromversorgung mit drei Anlagen, die eine Leistung von jeweils 3.500 Kilovoltampere (kVA) erbringen.
     
  • Für die Kühlung der 2.500 Quadratmeter großen Serverflächen kommen sechs wassergekühlte Kältemaschinen zum Einsatz. Diese verfügen über eine Kälteleistung von 5.100 Kilowatt (kW) und haben eine Besonderheit: Bei dataR werden die Kälteanlagen mit Ammoniak betrieben. Somit ist das Rechenzentrum eines der ersten seiner Art in Deutschland, das in diesem Umfang ein natürliches, treibhausgasfreies Kältemittel einsetzen wird.
     
  • Vier Trockenkühlgeräte mit einer Leistung von je zwei Megawatt (MW) runden das Versorgungskonzept schlussendlich ab.

 

Übrigens:

Abwärme ist in puncto Nachhaltigkeit für Rechenzentren eine Herausforderung – und zugleich eine Chance. Schließlich erzeugen Serveranlagen viel Hitze, die normalerweise ungenutzt bleibt. Das Versorgungskonzept für dataR sieht deshalb vor, die Abwärme des Rechenzentrums für die Versorgung der umliegenden Gebäude einzusetzen: Es handelt sich um mehrere Megawatt an Wärmeleistung. Abwärme ist in puncto Nachhaltigkeit für Rechenzentren eine Herausforderung – und zugleich eine Chance. Schließlich erzeugen Serveranlagen viel Hitze, die normalerweise ungenutzt bleibt. Das Versorgungskonzept für dataR sieht deshalb vor, die Abwärme des Rechenzentrums für die Versorgung der umliegenden Gebäude einzusetzen: Es handelt sich um mehrere Megawatt an Wärmeleistung.

 

Weitere Informationen zum Projekt lesen Sie in unserer Pressemitteilung „Vorreiter für Nachhaltigkeit: dataR und ENGIE Deutschland erreichen Blauer-Engel-Zertifizierung“.

Haben Sie Fragen rund um Nachhaltigkeit für Rechenzentren und eine grüne Energieversorgung? Dann sprechen Sie uns an. Die Expert:innen von ENGIE Deutschland beraten Sie gerne!

 

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Unser Experte

Lars Bennefeld
Lars Bennefeld ist Vertriebsleiter Datacenter und Verantwortlich für das Business Development im Bereich Building Technologies. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Entwicklung von geeigneten Standorten und dem Bau von nachhaltigen und energieeffizienten Datacentern.

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