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Auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen

21. Dezember 2021

Die Welt ist im Wandel. Business as usual funktioniert nicht mehr. So weit, so klar. Doch auf dem Langstreckenlauf hin zu Zero Carbon bleiben viele Akteure auf der Strecke. Sind es fehlende Ambitionen? Ganz im Gegenteil, ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, ist ein Schlüsselfaktor für die Zukunftsfähigkeit. Dessen sind sich die meisten Akteure vollauf bewusst. So gaben bei einer Studie von Ernst & Young 90 Prozent der befragten Unternehmen an, Klimaschutz und den Ausstoß von CO2-Emissionen als wesentliches Thema auf der Agenda zu haben.

Allerdings: Die Herausforderungen, um ein klimaneutrales Unternehmen zu werden, sind vielfältig. Während externe Stakeholder wie Kapitalgeber und Kunden zunehmend Druck ausüben, müssen intern neue Compliance-Anforderungen und Standards erfüllt werden. Transparenz zählt diesbezüglich mehr denn je. Denn seit 2017 sind große, kapitalmarktorientierte Unternehmen dazu verpflichtet, über Umweltbelange zu berichten. Hinzu kommt die Corporate Sustainability Reporting Directive. Die neue EU-Verordnung sieht eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung ebenfalls für kleine und mittlere Unternehmen ab dem Geschäftsjahr 2023 vor.

Auskunft über das „grüne Tun“ zu geben, gehört nicht mehr nur zum guten Ton. Es stellt insbesondere für Investoren, Kunden und Geschäftspartner die Basis für Vertrauen dar. Es geht um Reputation und Markenbindung in einer zunehmend umweltkritischen Gesellschaft. Gleichzeitig steigen die wirtschaftlichen Anforderungen: Hohe Energiepreise, steigende CO2-Zertifikatspreise, Compliance-Gebühren und die Umstrukturierung ganzer Wertschöpfungsketten sind nicht zu unterschätzende Hürden auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmen – und das bei gleichzeitig limitierten Ressourcen.


Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Warum CO2-Kompensation nicht die Lösung ist

Methoden zur CO2-Kompensation können ein erster oder auch letzter Schritt einer Dekarbonisierungs-Roadmap sein – sie sind aber insgesamt nicht zielführend. Angefallene Emissionen mit dem Pflanzen von Bäumen oder anderen Naturschutzprojekten zu „neutralisieren“, sollte immer nur als Lösung für unvermeidliche Emissionen dienen . Keine Frage, kurzfristig sind derlei Maßnahmen sinnvoll und haben zweifellos ihren Nutzen für die Umwelt. Das eigentliche Problem bleibt aber dennoch bestehen: Der Ausstoß von zu vielen Treibhausgasen.

Immer mehr Unternehmen erkennen, dass sich Klimaneutralität und ein grünes Image nicht mit Kompensationen erkaufen lassen. So geht beispielsweise der Pflegemittel-Hersteller Nivea bewusst einen Mittelweg: Die Rede ist bei der Produktwerbung nicht mehr von klimaneutralen, sondern von „klimaneutralisierten“ Produkten. Dennoch: Zero Carbon bedeutet, das eigene Emissionsbudget langfristig auf null zu bringen – und zwar ohne Kompensationseffekte.


Tue Gutes und rede darüber – aber wie?

Obwohl bereits in vielen Unternehmen eine engagierte Nachhaltigkeitsstrategie vorliegt, fehlt für deren Umsetzung eine wichtige Grundlage: Daten, Daten und Daten. So ist vielen Unternehmen gar nicht bewusst, wie groß der eigene CO2-Fußabdruck eigentlich ist, geschweige denn, wie sich dieser ermitteln und kommunizieren lässt. Allerdings ebnen Standards den Weg zum klimaneutralen Unternehmen. Rahmenwerke wie die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) oder der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) unterstützen dabei, die ökologische Leistung messbar zu machen. Sie legen Prinzipien und Indikatoren vor, um transparent über positive und negative Umwelterträge zu berichten. Darüber verleihen diese Instrumente den Unternehmen Orientierung beim Nachhaltigkeitsmanagement.

Weiterhin helfen standardisierte Berichte den Stakeholdern, die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens bewerten zu können. Hierzu dient unter anderem auch das Carbon Disclosure Project (CDP), die weltweit größte Datenbank für Umweltdaten. Einmal im Jahr haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen anhand eines standardisierten Fragebogens eintragen zu lassen.

Ein  empfehlenswertes Instrument zur Ermittlung der Klimabilanz ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG) – dem sich z.B. auch ENGIE verpflichtet hat. Dieser weltweit angewandte Standard ermöglicht es Unternehmen, Emissionen zu bilanzieren und ein eigenes Treibhausgasinventar zu erstellen. Das Protokoll berücksichtigt die gesamte Wertschöpfungskette anhand von drei Geltungsbereichen:

  • Scope 1: direkte Emissionen, die u. a. durch den Betrieb eigener Energieverbraucher und Fahrzeuge entstehen
  • Scope 2: indirekte Emissionen, die durch eingekaufte Energiequellen entstehen (z. B. Strom, Wärme und Dampf)
  • Scope 3: indirekte Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen der Lieferkette (z. B. durch Abfallentsorgung, Geschäftsreisen oder die Herstellung eingekaufter Produkte)

 

Emissionsmanagement – Transparenz schaffen & strategisch handeln

Um Umwelteinflüsse entlang der Wertschöpfungskette abzubilden, zu verstehen und zielführend zu managen, ist ein umfassendes Emissions-Monitoring erforderlich. Letztlich geht es um den strategischen und datengetriebenen Umgang mit den durch eigenes Handeln noch erzeugten Emissionen. Diesbezüglich hat sich der Begriff Emissionsmanagement beziehungsweise Carbon Management etabliert. Emissionsmanagement ist der Grundpfeiler einer jeden Nachhaltigkeitsstrategie. Es hilft Unternehmen …,

  • den eigenen CO2-Fußabdruck zu analysieren
  • realistische Emissionsziele zu formulieren
  • faktenbasierte Reduktionsstrategien zu entwickeln
  • Reports entsprechend etablierter Standards zu erstellen

 

Emissionsmanagement mit ENGIE

Mit softwaregestütztem Emissionsmanagement zum klimaneutralen Unternehmen

Richtlinien bilden den Rahmen für das Emissionsmanagement. Hinzu kommen Softwarelösungen zur Emissionskontrolle. Eine Emissionsanalyse- und -berichtssoftware unterstützt Unternehmen dabei, deren weltweite Emissionen zentral zu erfassen und zu berechnen. Das ist eine Mammutaufgabe, die ohne ein professionelles Werkzeug nicht zu bewältigen wäre.

 

 

Die CDP-akkreditierte Software Carbon Manager von ENGIE Impact unterstützt Unternehmen beim Emissionsmanagement.

Eine Emissionsanalyse- und -berichtssoftware ermöglicht es, Jahresvergleiche zu erstellen und Reduktionsfortschritte zu ermitteln. Weiterhin liefert sie einen tiefen Einblick in das eigene GHG-Treibhausgasinventar – und zwar zentral über nur ein Tool. So lassen sich Scope-1- und Scope-2-Emissionen korrekt bilanzieren und der Scope-3-Bereich systematisch sichten. Ebenso ist es möglich, Emissionstreiber zu erkennen, Regionen und Standorte im Hinblick auf ihre Klimabilanz zu analysieren und Entscheidungen für erneuerbare Energien strategisch zu fällen. Nicht zuletzt erlaubt die Software ein umfassendes und komfortables Reporting nach gängigen Standards.


Grünes Licht für das klimaneutrale Unternehmen

Für den Weg zum klimaneutralen Unternehmen stehen schon heute hilfreiche Leitlinien und Tools zur Verfügung. Wer sich mit den Rahmenwerken auseinandersetzt und eine Emissionsanalyse- und -berichtssoftware nutzt, gewinnt nicht nur einen Überblick, sondern auch einen soliden Fahrplan für die Zukunft. Die einzelnen Stationen des Fahrplans ermöglichen dann die konkrete Umsetzung z.B. mit einem professionellen Contractor. Das Credo lautet: informieren, analysieren und konsequent handeln, anstatt den Mut angesichts der wirtschaftlichen und juristischen Herausforderungen des Klimawandels zu verlieren.

Gern beraten wir Sie diesbezüglich und helfen Ihnen, Ihre Nachhaltigkeitsstrategie zu planen. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt zu uns auf.

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Unser Experte

Christoph Maurer
Christoph Maurer ist Director Sustainable Resource Management bei ENGIE Impact und ist Experte für Energiedatenmanagement, CO2 Reporting, Nachhaltigkeit und grüne Energie.

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