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Wärmewende vor Ort: Klimafreundliches Nahwärmekonzept in Bruchsal

19. August 2021

Um die Einsparpotenziale in der Wärmeversorgung bestmöglich auszuschöpfen, bieten Nahwärmenetze optimale Möglichkeiten. In Verbindung mit klimafreundlichen Erzeugungsanlagen sind sie wichtige Bestandteile eines ökologisch verantwortungsbewussten und zukunftsweisenden Wärmekonzepts.

Grüne Wärme ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ökonomisch effizient. Zahlreiche Einrichtungen und Unternehmen haben daher ihre auf Gas und Öl basierenden Heizsysteme bereits modernisiert. Diesen Entwicklungsschritt wollten auch zwei christliche Träger mit benachbarter Liegenschaftslage in Bruchsal gehen: Als professioneller Technologiepartner setzte ENGIE ein engagiertes Modernisierungsprojekt für das Evangelische Altenzentrum in der Trägerschaft des Diakonieverein Bruchsal e.V. sowie für das St. Paulusheim, ein Privatgymnasium in freier Trägerschaft der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg und Klosterkonvent der Pallottiner, um. Im Rahmen des innovativen Projektes wurden drei Heizzentralen mit neuen Wärmeerzeugern ausgestattet und über eine in Teilen erdverlegte Nahwärmeleitung verbunden.

Im Nahwärmeverbund Bruchsal sichern nun zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) vorrangig aus Biomasse (Holzpellets) und durch Kraft-Wärme-Kopplung die Versorgung. Seit Beginn der Versorgungsphase zeigt sich, dass der Wärmebedarf dank der durchgeführten Neuinstallierung bereits um 925 Megawattstunden pro Jahr und damit um 22 Prozent gesunken ist. Ebenso konnten die CO2-Emissionen um mehr als 56 Prozent reduziert werden.

Christliche Träger setzen auf nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung

Die christlichen Träger gehen mit dem neuen Versorgungssystem gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutrale Zukunft. Die Umbaumaßnahmen nahm ENGIE vom Beginn der Planungsphase an unter dem Leitbild der „Vier Ös“ vor, die den christlichen Trägern wichtig sind: ökologisch, ökonomisch, ökumenisch und örtlich. Sozial-caritativen Charakter mit Klimaschutz verbinden – diesen Leitgedanken betont auch Markus Zepp, Schulleiter des Gymnasiums St. Paulusheim, im Zusammenhang mit dem zukunftsorientierten Energieeinsparprojekt: „Mit dem beispielhaften Gemeinschaftsprojekt der ,Vier Ös‘ leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung. Wir sind stolz, wenn wir unseren Schülerinnen und Schülern dadurch zentrale Impulse auf den Lebensweg geben können.“

Nachhaltige Wärme vorrangig aus Biomasse und durch Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW)

„Vier Ös“ für Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit

Die Umsetzung des Versorgungsprojekts war für das ENGIE-Team mit besonderen Herausforderungen verbunden: Zum einen mussten der Umbau und die Errichtung von drei Heizzentralen mit zwei neuen BHKWs, einem neuen Pelletkessel und zwei neuen Gasbrennwertkesseln als Wärmeerzeuger während des laufenden Betriebs erfolgen. Zum anderen fanden die Erdarbeiten zur Verlegung des Nahwärmesystems im steilen Hanggelände statt.

Dennoch wurden alle Zielsetzungen des Vertragspartners optimal erreicht und ein klimafreundliches, überzeugendes Modernisierungsprojekt realisiert. Mittels moderner Wärmetechnologie konnte ENGIE die relevanten Vorgaben des Diakonievereins und des St. Paulusheim effizient in die Tat umsetzen. Die neu installierte Wärmeanlage erfüllt die ökologischen wie ökonomischen Ansprüche und nutzt effizient die örtlichen Standortvorteile.

Ökologisch wertvoll – ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität

Im Zuge der Wärmewende müssen zukunftsfähige Technologien eingesetzt werden, die den Herausforderungen der Klimawende gerecht werden und nachweislich die CO2-Emissionen stark reduzieren. Anstelle der Heizölversorgung werden die Einrichtungen jetzt zu 50 Prozent aus nachwachsender Biomasse geheizt. Der neu installierte 400 Kilowatt leistungsstarke Pelletkessel arbeitet CO2-neutral, da lediglich das ohnehin vorher im Holz gebundene CO2 freigesetzt wird. Weitere 35 Prozent der Wärmeerzeugung entstammen aus Kraft-Wärmekoppelung und lediglich 15 Prozent aus Gas, um bei Spitzenlast die Versorgung sicherzustellen.

ENGIE installierte zwei BHKWs mit einer Heizleistung von insgesamt 2,3 Mega-Watt als Energieerzeugungsanlage. Zudem brachte das Team die bestehenden Heizungsverteiler in den Zentralen mit Hocheffizienzpumpen und einer innovativen Regelungstechnik auf den neuesten Stand. Auf diese Weise führt die moderne und umweltfreundliche Anlage mit ihrem ökologisch wertvollen Versorgungskonzept zu einer bemerkenswerten CO2-Einsparung von 67 Prozent.

Ökonomisch effizient – Energieliefer-Contracting und nachhaltige Rohstoffe

Refinanziert werden der Anlagenumbau und die teilweise unterirdische Verlegung des Nahwärmenetzes im Rahmen eines Energieliefer-Contracting. Über eine Laufzeit von 20 Jahren und durch attraktive Bezugspreise bei den Holzpellets entstehen für die Kunden somit keine zusätzlichen Kosten.

Das implementierte Monitoring-Systemen sorgt zudem für energieeffizientes Wirtschaften ohne Energieverluste. Durch die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Firmen wird die Region gestärkt. Da die Pelletslieferung aus dem Nachbarort erfolgt, ergeben sich kurze Transportwege, die ebenfalls die Kosten dieses ökologisch und ökonomisch sinnvollen Projekts senken und die Umweltbilanz positiv beeinflussen.

Klimafreundliche Wärmeversorgung mit messbarer Erfolgsbilanz

Das zukunftsweisende Modernisierungsprojekt zeigt: Die Herausforderungen der Energie- und Wärmewende zu meistern, kann nur generationenübergreifend und miteinander gelingen. Der Diakonieverein Bruchsal e.V., die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg und die Pallottiner werden künftig gemeinsam mit Wärme versorgt.

Mit der kompletten Neuinstallation der Wärmeerzeugungsanlage und einem neu verlegten Nahwärmenetz für eine nachhaltige Versorgung kann inzwischen auf eine Klimabilanz verwiesen werden, die die vorausgegangene Zielsetzung auf optimale Weise erreicht. Die Eigenversorgung des Privatgymnasiums und des Pallottiner-Ordens liegt bei 96 Prozent und der Wärmebedarf ist signifikant gesunken.

Der Blick auf die stark reduzierten CO2-Emissionen zeigt den elementaren Beitrag, den nachhaltige Rohstoffe zum Erreichen der Energie- und Wärmewende bis 2045 spielen und wie effizient sie bereits eingesetzt werden. Ein wahrer Erfolg. Doch die Pellets-Lösung ist nicht nur ökologisch, auch finanziell lohnte sich die Rohstoffumstellung auf Biomasse. Pellets liegen im Preisniveau weit unter Heizöl bei gleichbleibenden Wartungskosten für die Anlage.

Klimafreundliche Wärmeversorgung bei Bruchsaler Nahwärmeverbund

Anne Geier, Projektleiterin Energy Solutions bei ENGIE Deutschland, zeigt sich ebenfalls zufrieden:

„Damit erreichen wir auf vorbildliche Art das strategische Unternehmensziel der ENGIE, unsere Kunden mit umweltfreundlichen Lösungen auf ihrem Weg in die Klimaneutralität zu begleiten.“

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Unsere Expertin

Anne Geier
Anne Geier ist Projektleiterin Energy Solutions bei ENGIE Deutschland.

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