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Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch – Photovoltaik in der Logistik bietet großes Potenzial

12. August 2020

Der Ausbau der Photovoltaik kommt in Deutschland immer mehr in Fahrt. Allein im Jahr 2019 steuerten Solaranlagen laut dem Fraunhofer-Institut mit 46,5 Terawattstunden mehr als acht Prozent zur inländischen Stromerzeugung bei. Um zukünftig den gesamten Energiebedarf über erneuerbare Energien abzudecken, ist allerdings eine weitere, massive Aufstockung der installierten PV-Leistung notwendig. Gefragt ist hier vor allem der Bereich der Gebäudebewirtschaftung, in dem etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs anfallen. Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Betrieb und klimaneutralen Lieferketten verspricht insbesondere der Einsatz von Photovoltaik in der Logistik enorme Zukunftschancen. Mit optimalen infrastrukturellen Voraussetzungen und der zunehmenden Bedeutung von E-Mobility vereint dieser Sektor gleich mehrere Faktoren, welche die Erzeugung und Nutzung von Solarstrom attraktiv machen.

Architektur von Logistikimmobilien schafft ideale Voraussetzungen für PV-Installationen

„Logistikimmobilien wie Lagerhallen oder Verteilzentren sind prädestinierte Standorte für den weiteren Ausbau der Photovoltaik“, erklärt Stefan Schwan, Geschäftsbereichsleiter Facility Services von ENGIE Deutschland. Große Dachflächen von oft mehreren Tausend Quadratmetern erlauben die Installation leistungsstarker Solaranlagen, die nicht nur kostengünstigen Ökostrom zur Verfügung stellen, sondern auch erheblich auf den Klimaschutz, also die Reduktion von CO2-Emissionen, einzahlen. „Eine typische Solaranlage auf einem Logistikzentrum hat eine Leistung von 750 Kilowatt und erzeugt im Jahr 750.000 Kilowattstunden Strom“, rechnet Daniel Fürstenwerth, Geschäftsführer der Berliner ENGIE-Tochter Solarimo vor. „Dadurch vermeidet sie fast 500 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Das entspricht einer CO2-Menge, die jedes Jahr durch 35.000 Buchen gebunden wird“, so Fürstenwerth.

Innovative Solartechnik für die Logistikbranche der Zukunft

Mit der Installation herkömmlicher Solaranlagen auf Dächern sind die Möglichkeiten des Einsatzes von Photovoltaik in der Logistik noch nicht ausgeschöpft. So entwickelt und produziert beispielsweise das Dresdener Unternehmen Heliatek leichtgewichtige, biegsame und organische Solarfolien. Ihr Vorteil: Sie eignen sich besonders für Dachflächen und die Fassadengestaltung von Gebäuden, die aus statischen Gründen nicht mit handelsüblichen PV-Anlagen ausgestattet werden können.

Dezentrale und autarke Eigenversorgung mit preiswertem, klimaneutralem Strom

Neben den günstigen Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Solarstrom eröffnen speziell die Möglichkeiten einer dezentralen und autarken Eigenversorgung neue Spielräume für Logistikunternehmen. Hierfür plant und entwickelt ENGIE maßgeschneiderte Konzepte, die eine effiziente Nutzung des selbsterzeugten Stroms sicherstellen. „Die aus Photovoltaik erzeugte Leistung ist bereits heute gegenüber der Kohle-, Gas- oder KWK-Erzeugung durchaus wirtschaftlich“, macht Schwan deutlich. „Hinzu kommt, dass für den selbstverbrauchten Strom keine Netzentgelte fällig werden und auch die Höhe der zu entrichtenden EEG-Umlage auf 40 Prozent begrenzt ist“, so Schwan. Gerade auf längere Sicht ermöglicht die Photovoltaik der Logistik somit ein attraktives Szenario für eine zukunftsweisende Zero-Carbon-Strategie und verbindet Nachhaltigkeit mit messbaren, wirtschaftlichen Vorteilen.

Photovoltaik mit E-Mobilität verbinden

Im Rahmen der Eigenversorgung mit selbsterzeugter Solarenergie kommen aber nicht nur die Vorteile einer nachhaltigeren Gebäudebewirtschaftung zum Tragen. Gerade für den Bereich der Elektromobilität, also für den Aufbau klimaneutraler Lieferketten, kann die Photovoltaik in der Logistik eine Schlüsselfunktion übernehmen. In diesem Zusammenhang erfolgt eine direkte Einspeisung von selbsterzeugtem PV-Strom in die vorhandene Ladeinfrastruktur, was eine ideale Alternative zur Nutzung des öffentlichen Stromnetzes darstellt. Ob DPD, Hermes oder GLS – angesichts verschärfter Umweltauflagen rücken Logistikdienstleister den Auf- und Ausbau elektrisch betriebener Fahrzeugflotten zunehmend in den Fokus. Und auch Online-Handelsriese Amazon plant den Kauf von 100.000 e-Lieferwagen auf dem Weg zu seinem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden. Mit dem Konzept „Vehicle to Grid“, bei welchem Elektrofahrzeuge als mobile Stromspeicher im Bedarfsfall Energie zur Verfügung stellen können, lässt sich das Zusammenspiel von Photovoltaik und E-Mobilität in der Logistikbranche zukünftig noch weiterdenken. Dabei wird die Transportflotte über die hauseigene Solaranlage geladen und steht gleichzeitig als flexible Speicherreserve bei Lastspitzen oder ausbleibendem Sonnenschein bereit.

Mehr Flexibilität durch moderne Batteriespeichertechnik

Stichwort Sonnenschein: Der Einsatz moderner Batteriespeichersysteme kann die schwankende Stromerzeugung der Solaranlage für die kontinuierliche Energieversorgung nutzbar machen. Insbesondere in der Logistikbranche, wo die Nachtarbeit zum Tagesgeschäft gehört, kommt es auf ein intelligentes Gesamtkonzept an, das in der Kombination von leistungsfähiger Solar- und Speichertechnik den Anforderungen vor Ort jederzeit gerecht wird. „Je mehr Aufgaben ein Batteriespeicher dabei übernimmt, desto wirtschaftlicher gestaltet sich der Betrieb“, führt Christoph Maurer, Key Account Manager bei ENGIE, aus. „Neben der Ausweitung der Eigenstromnutzung kommt an einem Logistikstandort die Elektromobilität als zusätzliche Anwendung ins Spiel. Für eine grüne E-Mobility sind die Batteriespeicher zudem ein wichtiger Enabler, da sie für das kurzfristige Laden größerer Fahrzeugflotten zusätzliche Energie zur Verfügung stellen können, die über die Kapazität des Netzanschlusses hinausgehen“, betont Maurer.

Attraktive Contracting-Modelle für die Photovoltaik-Nutzung in der Logistik

Neben dem Erwerb von PV-Anlagen bietet das sogenannte Contracting eine attraktive Alternative für den Einstieg in die Photovoltaik, etwa für vermietete Logistikimmobilien oder zum Einsparen von Investitionskosten. Im Rahmen einer Contracting-Partnerschaft mit ENGIE profitieren Sie von einer klimaneutralen und kostengünstigen Stromerzeugung sowie einer effizienten Einbindung ins technische Facility Management, ohne selbst investieren zu müssen. Als Ihr Contractor übernehmen wir alle Aufgaben – von der Planung und Finanzierung der Anlage über den Bau und den Betrieb bis zur professionellen Wartung – und liefern Ihnen die benötigte Energie zu planbaren Kosten.

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Unser Experte

Stefan Schwan
Stefan Schwan ist Geschäftsbereichsleiter Energy & Facility Solutions bei ENGIE. Als Experte beschäftigt er sich mit Trends und Innovationen in den Bereichen FM und Energiedienstleistungen.

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