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Steigerung der Energieeffizienz durch eine virtuelle Energieeffizienz-Analyse für Gebäude

09. Januar 2020

Rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland und etwa 20 Prozent des CO2-Ausstoßes entfallen auf den Gebäudebereich. Die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden gilt daher als wichtiges Instrument, um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Laut dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung soll der Primärenergieverbrauch im Gebäudesektor in den kommenden 30 Jahren um 80 Prozent gegenüber den Werten von 2008 sinken.

Ein ehrgeiziges, aber nicht unmögliches Unterfangen: Tatsächlich steckt in dem Bereich ein enormes Potenzial für Effizienzsteigerungen. Rund drei Viertel des deutschen Gebäudebestands wurden vor 1990 errichtet und bedürfen einer energetischen Sanierung. Dabei bietet ein virtuelles Energieaudit eine fundierte Grundlage für zukünftige Maßnahmen. Der aufschlussreiche Quick-Check für Gebäude schafft Transparenz beim Energieverbrauch, zeigt das vorhandene Einsparpotenzial und gibt Handlungsempfehlungen für eine verbesserte Energiebilanz.

Energieaudit: Einsparpotenziale aufdecken und Betriebskosten senken

Bei einem klassischen Energieaudit handelt es sich um ein systematisches Verfahren zur Bestimmung des bestehenden Energieverbrauchsprofil eines Unternehmens oder Gebäudes. Aus den gewonnenen Verbrauchsdaten werden im Anschluss Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung der Betriebskosten abgeleitet. In diesem Zusammenhang führt ein qualifizierter Energieauditor Messungen vor Ort durch, zeigt Schwachstellen auf und benennt Verbesserungspotenziale. Im Hinblick auf das Energiedienstleistungsgesetz ist ein regelmäßiges Energieaudit für größere Unternehmen seit 2015 Pflicht und wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stichprobenartig überprüft.

Virtuelle Energieeffizienz-Analyse – kleiner Aufwand, große Einsparungen

Die virtuelle Energieeffizienz-Analyse ermöglicht eine einfache, schnelle und aussagekräftige Bestandsaufnahme und energetische Bewertung von Gebäuden. Für die Erstellung einer umfassenden 365-Tage-Analyse werden lediglich folgende Informationen benötigt:

  • die Zählerdaten über ein Jahr
  • die Adresse
  • der Gebäudetyp (z. B. Hotel, Büro oder Krankenhaus)
  • die Gebäudefläche

Im Rahmen der virtuellen Energieeffizienz-Analyse kommt bei ENGIE Deutschland eine patentierte Software zum Einsatz, die aus den gewonnenen Daten einen präzisen Bericht über den aktuellen Zustand einer Immobilie erstellt. Über den Vergleich des aktuellen Energieverbrauchs mit einer effizienten Version des gleichen Gebäudes ermittelt die Software zudem das konkrete Einsparpotenzial für Energie, Betriebskosten und CO2. Der virtuelle Check-up für Gebäude ersetzt allerdings nicht das klassische Energieaudit im Sinne des Energiedienstleistungsgesetzes.
 

Welche Voraussetzungen müssen Gebäude für eine virtuelle Energieeffizienz-Analyse erfüllen?

Ein großer Vorteil der virtuellen Energieeffizienz-Analyse: Für den kostengünstigen Quick-Check kommt eine Vielzahl an Gebäudetypen in Betracht, die folgende Voraussetzungen mitbringen sollten:

  • vorhandene Lastgangmessung
  • umfangreiche Gebäude- und Klimatechnik
  • relativ homogene Nutzung
  • keine Produktion
     

Welche Vorteile bringt der virtuelle Check?

Wie viel Energie wird für den Betrieb eines Gebäudes benötigt? Wie hoch ist der Energiebedarf an Wochenenden und Feiertagen? Wie stark schwankt der Energieverbrauch im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf? Wo wird die Energie im Gebäude verbraucht? Was sind die größten Energiefresser und wo lässt sich bereits mit einfachen Maßnahmen Abhilfe schaffen? Auf all diese Fragen liefert ein virtuelles Energieaudit die passenden Antworten. Das bringt der virtuelle Check im Einzelnen:

  • schnelle und kostengünstige Methode, um Nebenkosten und Treibhausemissionen zu reduzieren
  • übersichtliche und aussagekräftige Ergebnisse durch Auswertung der Daten eines ganzen Jahres (z. B. Auswirkungen saisonaler Effekte)
  • detaillierte Aufschlüsselung des Energieverbrauchs, Hervorhebung der größten Energiefresser
  • Ermittlung von teuren Leistungsspitzen und unnötigen Energieverbräuchen
  • Verdeutlichung der Effekte teurer Komforteinstellungen
  • Berechnung des Einsparpotenzials anhand eines effizienten Gebäudezwillings
     

Konkrete Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Energieeffizienz

Aus der Analyse der jährlichen Verbrauchsdaten lassen sich zudem konkrete Handlungsempfehlungen ableiten, mit denen die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich gesteigert werden kann. Zudem ergeben sich Hinweise für die Verbesserung der Gebäudesteuerung und der technischen Ausstattung und zur Umsetzung einzelner Maßnahmen. Dadurch lassen sich nicht nur Defizite und Schwachstellen gezielt abstellen – eine virtuelle Energieeffizienz-Analyse sensibilisiert die Nutzer gleichermaßen für das Thema Nachhaltigkeit und schärft das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Energie.

Fazit: Wegbereiter für die Immobilie der Zukunft

Die Energieversorgung im Gebäudesektor verursacht hohe Kosten und trägt maßgeblich zum Ausstoß von Treibhausgasen bei. Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Facility Management bietet eine virtuelle Energieeffizienz-Analyse einen schnellen und kostengünstigen Einstieg, schafft Transparenz im Gebäude und skizziert Wege, wie sich eine Immobilie fit für die Zukunft machen lässt.

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Unser Experte

Christoph Maurer
Christoph Maurer ist Director Sustainable Resource Management bei ENGIE Impact und ist Experte für Energiedatenmanagement, CO2 Reporting, Nachhaltigkeit und grüne Energie.

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