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Energiemanagement im Facility Management – viel ungenutztes Potenzial

07. Februar 2020

Der Betrieb von Gebäuden und Anlagen benötigt enorme Mengen an Energie und trägt damit erheblich zur Erzeugung von klimaschädlichen Treibhausgasen bei. So belaufen sich die jährlichen Kosten für Gebäudeenergie nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) allein in der Bundesrepublik auf etwa 65 Milliarden Euro. Dabei bietet gerade der heterogene Gebäudebereich erhebliche Einsparpotenziale: Nicht umsonst gelten energieeffizientes Bauen und Facility Management als wichtige Schlüssel für ein erfolgreiches Gelingen der Energiewende.

Auch aufgrund steigender Energiepreise und ihres wachsenden Anteils an den Bewirtschaftungskosten gewinnt der Faktor Energieeffizienz im Gebäudesektor an Wichtigkeit. Zudem stellt die Senkung des Energieverbrauchs oftmals eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten zur Kostensenkung für die Verantwortungsträger im technischen Gebäudemanagement dar. Damit kommt der Verbindung von Energiemanagement und Facility Management eine verstärkte Bedeutung zu. Bereits seit Jahren wird das Thema Nachhaltigkeit im Deutschen Verband für Facility Management (GEFMA) als wichtiges Element des Gebäudemanagements propagiert. Viele Unternehmen und Gebäudebesitzer stehen hier allerdings erst am Anfang oder reagieren nur mäßig auf diese Initiative.

Umwelt und Energiemanagement: Ressourcenschonung und Kostenersparnis im Fokus

Insbesondere mit Blick auf den Klimawandel und die in diesem Zusammenhang angestrebte CO2-Reduktion spielt Nachhaltigkeit nicht nur beim Bau, sondern auch bei der Nutzung von Gebäuden eine immer größere Rolle. Etwa 35 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs fallen nach dena-Berechnungen in der Gebäudebewirtschaftung an und verursachen jährlich fast 190 Millionen Tonnen CO2.

Genau an diesem Punkt setzt das Energiemanagement im Facility Management an: Im Sinne der GEFMA besteht die zentrale Aufgabe des Energiemanagements darin, die Energiebereitstellung, den Verbrauch sowie die damit verbundenen Kosten zu optimieren, ohne etwa den Nutzerkomfort, die Anlagenverfügbarkeit oder die Nutzungsdauer von Gebäuden einzuschränken.

Die Grundlage eines effektiven Energiemanagements im Gebäude bildet das professionelle Energiecontrolling. Aus der detaillierten Erfassung, Analyse und Bewertung der Verbrauchsdaten werden in einem zweiten Schritt die notwendigen Optimierungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Die gesteigerte Energieeffizienz trägt dabei sowohl zu Kostensenkungen als auch zu einer Schonung der Ressourcen und der Umwelt bei und stärkt gleichzeitig das Energiebewusstsein der Nutzer.

Energiemanagement und Facility Management werden noch zu selten kombiniert

„Grundsätzlich ist mehr Nachhaltigkeit in der Nutzungsphase eines Gebäudes natürlich wünschenswert; schließlich handelt es sich dabei um den längsten Abschnitt in dessen Lebenszyklus“, betont Stefan Schwan, Leiter Facility Services bei ENGIE Deutschland. Für die bislang eher schleppende Umsetzung sieht Schwan gleich mehrere Ursachen:

  • Die Bereiche Energiemanagement und Facility Management werden beim Kunden in der Regel durch unterschiedliche Menschen verantwortet.
  • Die Potenziale aus der Kombination der Leistungen ist in den meisten Unternehmen noch nicht bekannt.
  • Die Abhängigkeit zwischen Erzeugung und Verbrauch ist dem Einkauf meistens nicht bekannt.
  • Der Einkauf von Energiemanagement-Leistungen ist für viele Unternehmen immer noch ein unbekannter Prozess.

     

Kein Widerspruch zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

Viele Unternehmen sehen einen scheinbaren Widerspruch zwischen Wirtschaftlichkeit und einem ressourcenschonenden Betrieb und agieren beim Einkauf von Leistungen stark preisgesteuert. Dabei ist ENGIE bereits heute mit der innovativen Verbindung von Energiemanagement und Facility Management in der Lage, den Betrieb von technischen Anlagen zu optimieren, ohne dass zusätzliche Investitionen für die Erhöhung der Energieeffizienz anfallen.

Weitere Einsparpotenziale durch die Optimierung der Energiebereitstellung

Bei einem zukunftsorientierten Energiemanagement geht es aber nicht nur um die Reduktion von Verbrauchswerten, sondern auch um eine möglichst nachhaltige Optimierung der Energiebereitstellung. Vernetzte Energiemanagementsysteme öffnen die Grenzen zwischen Facility Management, Energieeinsatz und Anlagentechnik. So verspricht die Eigenversorgung über Erneuerbare Energien weitere große Einsparungen – etwa durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen, die von ENGIE im Rahmen eines Contractings finanziert, installiert und betrieben werden.  Neben einer deutlichen Senkung der Stromkosten und Reduzierung von Emissionen generiert die Einspeisung von Energieüberschüssen ins Netz zusätzliche Einnahmen. Eine Win-Win-Situation für alle Vertragspartner und die Umwelt!

Fazit: Energiemanagement und Facility Management – Nachhaltigkeit als lukratives Geschäftsmodell

Ohne den Einsatz moderner Energiemanagementsysteme bleibt die Versorgung von Gebäuden mit Energie teuer und wenig nachhaltig. In der Verzahnung von Energiemanagement und Facility Management lässt sich die Energieeffizienz steigern und Kosten sowie Treibhausemissionen können reduziert werden. Die Einbindung regenerativer Energieerzeugung schafft zudem einen ganzheitlichen Ansatz, der die Umwelt schont und lukrative Geschäftsmodelle ermöglicht.

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Unser Experte

Steffen Haller
Steffen Haller ist Leiter des Bereichs Energieeffizienz bei ENGIE. Als Experte beschäftigt er sich mit der Analyse, Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen.

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