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Impulse #9: Klimaneutralität als Frage der Mentalität

04. November 2021

Wie kann der Mittelstand zuverlässig Klimaneutralität erreichen? Dieser Frage sind wir in einer empirischen Studie mit dem HRI und dem BVMW nachgegangen. Heute stellt Manfred Schmitz Ihnen die Ergebnisse vor – mit wichtigen Impulsen für die Zukunft.

"Klimaneutralität ist die zentrale Aufgabe unserer Zeit. Der Mittelstand möchte mit ambitionierten Zielen vorangehen – das zeigt die neue HRI-Studie. Dafür setzen Unternehmen verstärkt auf Energie-Contracting mit externen Partnern wie ENGIE Deutschland."

„Mittelstand ist keine Frage der Größe, sondern der Mentalität.“ Dieses Zitat von Heinz Dürr, von 1991 bis 1997 Chef der Deutschen Bundesbahn, kam mir in den vergangenen Tagen immer wieder in den Sinn. Bei ENGIE Deutschland zählen wir zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu unserem Kundenstamm. So divers diese mit ihren Produkten aus allen Wirtschaftszweigen auch sind, eine Gemeinsamkeit haben meine Kolleg:innen und ich in den vergangenen Monaten verstärkt festgestellt: Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimaneutralität stehen immer weiter oben auf ihrer Agenda. Und nicht nur hinsichtlich der Herstellung umweltfreundlicher Güter. Nachhaltigkeit ist gerade für den Mittelstand längst zu einem Wettbewerbsfaktor geworden – und zu einer originären Frage der Mentalität. Was mein Team und ich dabei jedoch auch zunehmend spüren: Die Verunsicherung unter den Mittelständlern ist groß. Welche Maßnahmen sind die richtigen, um nachhaltig zu agieren? Wie und wo am besten anfangen? Ist es überhaupt realistisch, aus eigener Kraft Klimaneutralität zu erreichen?
 

Studie rückt Mittelstand in den Fokus

Diese Fragen waren für uns die Initialzündung, um mit dem Handelsblatt Research Institute (HRI) in Kooperation mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschland e. V. (BVMW) eine empirische Studie durchzuführen. Übrigens bundesweit die erste Studie überhaupt, die sich in diesem Umfang mit dem Thema befasst. Umso mehr freue ich mich, dass diese nun unter dem Titel „Klimaschutzpolitik im Unternehmen: Make it or buy it“ vorliegt – und ich Ihnen heute erstmals über die zentralen Erkenntnisse berichten kann.
 

Klimaziele bringen Mittelstand in Bewegung

Eins vorweg: Viele Ergebnisse untermauern empirisch exakt die Entwicklungen, die wir bei ENGIE Deutschland bereits in den Begegnungen mit unseren Kund:innen beobachtet hatten. Was ich jedoch bemerkenswert finde, ist die Vehemenz, mit der unser Mittelstand den Klimaschutz vorantreiben will. In das Thema kommt immer mehr Bewegung: So messen laut der Studie zwei Drittel der vom HRI befragten Unternehmen dem Erreichen der Klimaneutralität eine hohe Priorität bei und betrachten dieses Ziel (eher) als Chance. Und zwar als eine Chance, die weit oben auf der Agenda steht: Fast drei Viertel wollen bereits bis 2030 klimaneutral werden.

Zwei Drittel der befragten Unternehmen (alle: 66 Prozent, produzierendes Gewerbe: 65 Prozent) schreiben dem Erreichen der Klimaneutralität hohe Priorität zu.

Klimaneutralität: Vom „Ob“ zum „Wie“

Dieses Ziel ist äußerst ambitioniert, daran besteht kein Zweifel. Insbesondere, da vor gut zwei Jahren noch die Frage, „ob“ ein Unternehmen nachhaltig werden müsse, den Diskurs dominierte. Heute ist es die Frage nach dem „Wie“, die den Mittelstand am meisten umtreibt. So zeigt die Studie, dass für mehr als die Hälfte der Mittelständler personeller und finanzieller Ressourcenmangel die größte Hürde darstellt, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Ebenso fehlt es ihnen an ausreichender Kenntnis über die öffentlichen Fördermöglichkeiten für betriebliche Klimaschutzmaßnahmen. Anders gesagt: Kaum ein Unternehmen kann die notwendigen Schritte allein gehen.

Klimaschutzpolitik im Unternehmen: Make it or buy it

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Die Hälfte der Unternehmen (alle: 53 Prozent, produzierendes Gewerbe: 51 Prozent) sieht sich mit den eigenen personellen Ressourcen und Fähigkeiten nicht ausreichend gewappnet, um klimaneutral zu werden.

Mittelstand setzt auf Energie-Contracting

Bleibt die Frage, worin für den Mittelstand stattdessen ein passender Transformationspfad liegt, um den angestrebten Zeithorizont bis 2030 realisieren zu können. Und auch darauf gibt die Studie eine Antwort: Da die Unternehmen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht ausreichend in Eigenregie umsetzen können, befürwortet mehr als die Hälfte eine langfristige Partnerschaft mit einem externen Dienstleister zum Erreichen ihrer Klimaziele. Insbesondere Contracting-Modellen, die Kosten- und Ergebnisrisiken auf das Dienstleistungsunternehmen übertragen, stehen sie offen gegenüber.

Contracting-Modelle als Lösungsansatz zum Erreichen der Klimaziele: Laut der Studie zieht deutlich mehr als die Hälfte der Mittelständler eine langfristige Partnerschaft mit externen Dienstleistern in Betracht.

ENGIE begleitet Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität

Zwar sind Contracting-Modelle keinesfalls neu auf dem Markt. Sie existieren seit rund 30 Jahren. Jedoch entschieden sich in der Vergangenheit vor allem Einrichtungen der öffentlichen Hand dafür. Gemäß der Studie sprechen gute Gründe dafür, dass Contracting ein probates Mittel für den Mittelstand ist, um Klimaschutzpotenziale schnell und umfassend auszuschöpfen. Denn mit Expert:innen an der Seite gelingt es, Maßnahmen strukturiert und erfolgreich umzusetzen und damit auch ambitionierte Klimaziele zu erreichen. Bei ENGIE Deutschland begleiten wir seit vielen Jahren Organisationen, aber auch Unternehmen mit unterschiedlichen Contracting-Lösungen – von der Pinakothek der Moderne in München über ein Schul- und Sportzentrum im baden-württembergischen Oberhausen-Rheinhausen bis hin zu Ritter Sport und Milupa. Persönlich sehe ich hier noch sehr viel mehr Potenzial. Warum? Weil ich davon überzeugt bin, dass immense Anstrengungen nötig sein werden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken – in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, in der Politik. An diesen Anstrengungen führt kein Weg vorbei, auch wenn beispielsweise die personellen und finanziellen Ressourcen im Mittelstand eine Hürde darstellen. Dann müssen wir alternative, passende, gute Lösungen finden – das hat ENGIE Deutschland beispielsweise mit dem „Real Zero“-Stufenplan für Unternehmen erarbeitet. Wir müssen zusammenarbeiten, um diese große Aufgabe stemmen zu können. Wenn mein Team und ich Sie dabei unterstützen können – beispielsweise in puncto Contracting –, beraten wir Sie gerne.

Liebe Leser:innen, wie bewerten Sie die Studienergebnisse? Wo sehen Sie weitere Hürden – und wo liegen Ihrer Ansicht nach die Chancen für den Mittelstand? Welchen Weg beschreiten Sie mit Ihrem Unternehmen auf dem Weg in die Klimaneutralität – make it or buy it? Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen über manfred.schmitz@engie.com!  


Herzlichst

Ihr Manfred Schmitz
CEO ENGIE Deutschland

Unser Experte

Manfred Schmitz
Einmal im Monat teilt Manfred Schmitz, CEO der ENGIE Deutschland, seine Sicht auf aktuelle Themen in unserer Kolumne Impulse.

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