Sichere Be- und Entlüftung von Abwassersystemen in Hochsicherheitsbereichen der Schutz- und Sicherheitsstufen 3 und 4
In Forschungszentren, mikrobiologischen bzw. gentechnischen Laboratorien, Isolierstationen oder Tierhaltungsanlagen mit der Schutz- und Sicherheitsstufe 3 und 4 ist die richtige Be- und Entlüftung von Abwassersystemen sicherheitsrelevant, damit keine infektiösen luftübertragbaren biologischen Arbeitsstoffe über die Entlüftungsleitungen des Abwassersystems freigesetzt werden. Eine gesetzliche Regelung findet sich hierzu in der Biostoffverordnung und Gentechniksicherheitsverordnung wieder– infektiöse biologische Arbeitsstoffe dürfen ohne Inaktivierung oder Dekontamination nicht in die Umwelt abgegeben werden.
Das Air-Protect-Cluster* von ENGIE ist eine innovative Lösung für die Abluftbehandlung abwasserführender Systeme in Hochsicherheitsbereichen der Schutz- und Sicherheitsstufen 3 und 4. Es erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen, entspricht den technischen Regelwerken und beschreibt somit den Stand der Technik. Dabei bietet das Air-Protect-Cluster eine hohe Energieeffizienz und niedrige Betriebskosten – der hohe Wartungsaufwand herkömmlicher HEPA-Filter-Lösungen durch Verblockung entfällt.
Das Air-Protect-Cluster haben wir auf Basis unserer langjährigen Erfahrungen mit technischen Anlagen in Hochsicherheitslaboratorien gemeinsam mit führenden Instituten, ingenieurtechnisch-wissenschaftlichen Beratern der MLT Medizin- und Labortechnik sowie unserem Filter-Partner Camfil entwickelt. Unser Ziel war es, eine sichere Lösung anbieten zu können, deren Wirkweise durch Messung nachweisbar und gleichzeitig energieeffizient zur Erreichung von geringen Betriebskosten ist. Jede Wartung und Störung in Hochsicherheitsbereichen ist mit hohen Kosten und Aufwand verbunden.
Mit dem Air-Protect-Cluster haben wir eine Lösung gefunden, die alle diese Kriterien erfüllt und für eine zuverlässige und bestimmungsgemäße Be- und Entlüftung des gesamten Abwassersystems sorgt. Bereits heute wird unsere innovative Lösung in mehreren Laboren und Tierhaltungsanlagen eingesetzt. Die Anwendung in der Praxis bestätigt die Vorteile des Air-Protect-Clusters.
"Das FLI betreibt heute, nach Inbetriebnahme des ersten Air-Project-Clusters im Februar 2018, insgesamt sechs Anlagen zur Be- und Entlüftung von Abwassersystemen in Hochsicherheitsbereichen (Stall und Labor) der Schutz- und Sicherheitsstufen 3 und 4. Im Rahmen des Funktionsnachweises der Filtersysteme wurden die HEPA-Filter einer jährlichen Leckage– und Dichtsitzprüfung, gemäß EN 1822-1, unterzogen. Die integrierten Filtersysteme Cam Contain (Camfil KG) bieten dem Nutzer die Voraussetzungen eines in situ Scantests und Dekontamination der HEPA- Filterstufen. Für alle HEPA-Filterelemente konnte in wiederkehrenden Prüfungen die Filtrationsleistung (Filterklasse H14) nachgewiesen werden.
Der Einsatz des Air-Protect-Clusters verhindert die dauerhafte Durchfeuchtung des Filtermediums und unterbindet somit das schleichende Verblocken der Filterverbände. In der Anwendung bieten die Anlagen ebenso Schnittstellen um Sollwert-Vorgaben und Korrekturen von Systemdrücken im Abwassernetz vorzunehmen. Ein Expositionsrisiko von Biostoffen während des Betreibens von Abwassersystemen wird mit dieser innovativen Lösung ausgeschlossen."
Rene Stenzel, Technischer Dienst
Friedrich-Loeffler-Institut Insel Riems
Das Air-Protect-Cluster zur Be- und Entlüftung in Hochsicherheitsbereichen der Schutz- und Sicherheitsstufen 3 und 4 bietet gegenüber herkömmlichen Lösungen zahlreiche Vorteile.
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HEPA-Filter |
Thermische Rohrschlange |
Air-Protect-Cluster |
Dauerhafte Be- und Entlüftung der Grund- und Fallleitung |
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Unterdruckbetreibung des Luftsystems möglich |
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Keine Querschnittseinengung der Hauptleitung |
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Dauerhafte HEPA-Luftfilterung zur Außenluft |
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Keine barrierefreie Luftströmung |
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Keine Verblockung der Schutzmaßnahme |
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Geringe Betriebskosten (Energie / Wartung) |
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Verifizierbare Prüfbarkeit der Schutzmaßnahme |
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Dekontaminierbarkeit der Systemtechnik |
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Sicherer Filterwechsel entsprechend verifiziertem Dekon-Verfahren |
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InSitu-Prüfung der HEPA-Filter |
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Einmal jährliche Prüfung zur Funktion der Schutzmaßnahme ausreichend* |
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Dekontamination der Systemtechnik mittels Wasserstoffperoxid (H2O2) |
*empfohlener Prüfintervall Beschluss ABAS 16/2010 Seite 1, Projektgruppe ELATEC, Prüfung HEPA-Filter