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Vom „Warum“ zum „Wie“: ENGIE Deutschland zeigt Wege zum klimaneutralen Gebäude auf

29. April 2021
  • Beim Expertenpanel „Die klimaneutrale Immobilie – vom ,Warum‘ zum ,Wie‘“ stellte ENGIE Deutschland bei den Berliner Energietagen den praktischen Weg zu klimaneutralen Gebäuden in den Fokus
     
  • Fachleute waren sich einig, dass hierzu wichtige politische Weichenstellungen erfolgt seien und dass die Immobilienbranche bereit für die Transformation sei
     
  • Für die praktische Umsetzung der Maßnahmen sind jetzt Energiedienstleister wie ENGIE Deutschland gefordert

Köln/Berlin, 29. April 2021 – Gebäude müssen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten; sollen sie doch in knapp 30 Jahren EU-weit klimaneutral sein. Was kommt mit Green Deal, Renovation Wave und Taxonomie auf den Gebäudesektor zu? Wie reagiert die Immobilienbranche auf die Transformation, und wie sieht der Weg zum klimaneutralen Gebäude in der Praxis aus? Antworten auf diese Fragen bot das Panel „Die klimaneutrale Immobilie – vom ,Warum‘ zum ,Wie‘“, das ENGIE Deutschland im Rahmen der digitalen Berliner Energietage am 23. April 2021 veranstaltete. Zu Beginn sagte Dr. Frank Höpner, Leiter Strategie von ENGIE Deutschland: „Dass wir Maßnahmen zum Klimaschutz in Gebäuden brauchen, ist klar. Wir stehen vielmehr vor der Frage, wie diese pragmatisch umgesetzt werden können. Hier sehen wir derzeit ein Ungleichgewicht zwischen denen, die modernisieren sollen – also den Eigentümer:innen –, und denen, die es umsetzen können. Es braucht Impulse, wie Energiedienstleister als Profis der Energiewende eine Chance erhalten, Klimaneutralität umzusetzen.“ Dass das Thema den Nerv der Zeit traf, zeigte die rege Nachfrage mit über 330 Teilnehmer:innen, darunter Architekt:innen, Immobilienbetreiber:innen sowie Mitarbeiter:innen von Hochschulen und Verwaltungsbehörden.

Zukunftsweisende Vorträge beim Expertenpanel

Durch die Veranstaltung führte Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF). Seine Kollegin Susann Bollmann aus der DENEFF-Geschäftsleitung rekapitulierte in ihrem Vortrag „Green Deal – Renovation Wave – Taxonomie: Wohin geht die Reise im Gebäudesektor?“ den politischen Rahmen, und verwies darauf, dass die bereits aus anderen Branchen bekannte Gefahr der Abwertung von Vermögenswerten, wenn künftige Klimaschutzanforderungen nicht erfüllt werden, auch den Gebäudesektor treffen könne. Den Ball griff Susanne Eickermann-Riepe, Vorstandsvorsitzende der RICS Deutschland, in ihrem Vortrag „Wie passen Nachhaltigkeit und Rendite zusammen?“ auf. Sie sieht eine Änderung der DNA der Immobilienwirtschaft: Es sei davon auszugehen, dass Investoren bei Produkten und Projektentwicklung künftig zunehmend auf den Dreiklang Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Environment, Social und Governance, „ESG“) setzen. „Die Rendite alleine wird nicht mehr ausreichen. Der Immobilienwert wird um einen Umweltwert und um einen sozialen Wert erweitert zu einem neuen Gesamtwert“, so Eickermann-Riepe. Wie Nachhaltigkeit von Immobilien messbar gemachen werden kann, erläuterte anschließend Dr. Markus Bell, Geschäftsführer von Bell Management Consultants, in seinem Vortrag „ESG Score – Umsetzungs- und Kommunikations-Tool auf dem Weg zur CO2-Neutralität“. Die Initiative ECORE, der rund 40 europäische Bestandshalter sowie die Verbände ZIA und BVI angehören, hat einen belastbaren Branchenstandard zur Messung der Nachhaltigkeitsperformance von Immobilien und Portfolios erarbeitet. Anhand einer Punkteskala von null bis 100 können Stakeholder:innen erkennen, inwieweit eine Immobilie oder ein Portfolio die Klimaziele und ESG-Kriterien abbildet. Unter dem Motto „Heute für morgen entscheiden“ ordnete Simon Greif, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. in München, die technologischen und wirtschaftlichen Ansätze für die Wärmewende anhand der Dekarbonisierungsstudie seines Instituts ein. Bei den aktuellen CO2-Preisen sei allein der Austausch von Thermostatventilen wirtschaftlich ein Selbstläufer. „Von der Erdwärmepumpe über den Gaskessel mit erneuerbarem Brennstoff bis hin zur Dämmung der Gebäudehülle: Alle anderen Maßnahmen brauchen einen regulatorischen Eingriff, um finanziell attraktiv zu werden“, resümierte Greif. Der Einsatz von Biomasse empfehle sich vorzugsweise für den Denkmalschutz. Wasserstoff werde im Bereich Raumwärme und Warmwasser in absehbarer Zeit kaum eine Rolle spielen.

Praxisbeispiel: ENGIE Deutschland reduziert CO2

Wie der Weg zur Klimaneutralität konkret aussehen kann, erläuterte Stefan Schwan, Geschäftsbereichsleiter Energy & Facility Solutions bei ENGIE Deutschland, am Beispiel einer Gewerbeimmobilie: Ausgehend vom Greenhouse Gas Protocol berechnete das ENGIE-Team für das Objekt die unmittelbaren Emissionen des Gebäudes sowie die Emissionen, die durch Strom- und Wärmebezug von externen Lieferanten entstehen. In fünf Schritten erarbeiteten die Expert:innen Maßnahmen zur CO2-Reduktion: beginnend mit Energieeffizienz über grüne Wärme und grüne Kälte sowie über grünen Strom bis hin zu Logistik und Mobilität. Rund die Hälfte der Kosten und CO2-Einsparungen erreichten sie bereits mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und mit einem Contracting für grüne Wärme. „Das Beispiel zeigt: Wir verfügen heute schon über ausreichend Möglichkeiten, um CO2 zu reduzieren. Wichtig ist es jetzt, nicht nur die richtigen Dinge zu tun, sondern die Dinge richtig tun. Dabei sind Energiedienstleister als Profis für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gefordert“, lautete das Plädoyer von Stefan Schwan. Die garantierte Erreichung von Klimaneutralität steht im Kern der Services von ENGIE Deutschland. Mit der Expertise in Gebäude- und Anlagentechnik einerseits und jahrzehntelanger Erfahrung im Energiemanagement andererseits verbindet das Unternehmen die beiden zentralen Grundlagen für die „echte Null“.

Politische Einigkeit: Mehr Energieeffizienz ist unumgänglich

In der anschließenden Diskussionsrunde stellten Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/Die Grünen Bundestagsfraktion), Prof. Dr. Martin Neumann (FDP-Bundestagsfraktion), Karsten Möring (CDU/CSU-Bundestagsfraktion) und Timon Gremmels (SPD-Bundestagsfraktion) vor, welche Leitplanken ihre Parteien künftig setzen wollen. Die Teilnehmer:innen diskutierten weiterhin über Mindestanforderungen für den Gebäudebestand und über Maßnahmen, die vorranging in Gebäuden umgesetzt werden sollen. „Die Abgeordneten haben durch die Bank weg deutlich gemacht, dass kein Weg an einer Steigerung der Energieeffizienz vorbeiführt. Neben Technologien haben dabei innovative Geschäftsmodelle zur Dekarbonisierung mehr Beachtung verdient. Zusätzlich zum breiten Bekenntnis zur Förderung scheinen klare gesetzliche Anforderungen für die energetisch schlechtesten Gebäude relevant zu werden“, fasste Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der DENEFF, die Diskussion zusammen.


Weitere Informationen zu den Berliner Energietagen sind online erhältlich unter
engie-deutschland.de/de/berliner-energietage-2021-04

 

Alexa Schröder
Leiterin Unternehmenskommunikation
ENGIE Deutschland GmbH